Knackige Balkon-Radieschen anbauen: 6 wertvolle Tipps

Die Radieschen auf Deinem Balkon wollen einfach nicht so recht wie Du gern möchtest und Du kannst Dir keinen Reim darauf machen woran es liegen könnte?  Da war ich auch schon!

Jahrelang blieben die kleinen Knollen auf meinem Südbalkon supermickrig und ich verzweifelte ein bisschen daran, dass dieses Anfänger-Gemüse bei mir einfach nicht mitspielen wollte.

Kleinkriegen lassen habe ich mich aber nicht, sondern stattdessen so lange experimentiert bis ich endlich herausgefunden hatte was die optimalen Bedingungen für Balkon-Radieschen sind.

Mittlerweile bin ich richtig verliebt in die kleinen Kullern.

Denn mit ihrer drolligen Form und den vielen bunten Sorten haben sie meine Sammelleidenschaft geweckt und mich zur begeisterten Radieschen-Gärtnerin und Sorten-Testerin werden lassen.

Egal für welche Sorte Du Dich entscheidest,

  • für die hübschen rosa-weißen French Breakfast
  • die Eiszapfen, die wie kleine Baby-Rettiche aussehen
  • ganz klassisch für rote Winterradieschen
  • oder was immer Dein Herz begehrt!

Frisch geerntet sind sie allesamt knackig, saftig und lassen Dein Balkongarten-Herz schnell höher schlagen.

Denn sie sind nicht nur vielseitig und niedlich, sondern außerdem ultralecker und einfach anzubauen – Du musst nur wissen wie!

Worauf Du genau achten musst?

Hier verrate ich Dir Schritt für Schritt wie Du ganz unkompliziert zu wunderschönen und leckren Radieschen kommst:

1. Ein Plätzchen zum Wohlfühlen – der optimale Standort

Radieschen wollen Sonne! Immer wieder lese ich davon, dass Halbschatten für sie ausreichen soll – auf meinem Südbalkon funktioniert das nicht.

Dort möchten sie am liebsten ganz nach vorne in die erste oder zweite Reihe. Am Balkongeländer – oder direkt dahinter – tanken sie Sonne so viel sie nur möchten.

Dank ihrer kleinen Größe und kurzen Kulturdauer können sie sich ihre Kästen und Töpfe übrigens ganz fantastisch mit anderem Gemüse wie Salaten oder Spinat teilen.

Denn hat sich deren Wurzelwerk im Laufe der Zeit so stark ausgebreitet, dass es die gesamte Erde für sich beanspruchen möchte, ist das Radieschen schon längst geerntet.

2. Auf die Plätze – fertig – los: Der perfekte Zeitpunkt für die Aussaat

Radieschen-Samen säst Du direkt dort aus wo Du sie ein paar Wochen später ernten möchtest. Auf eine Voranzucht in der Wohnung kannst Du also getrost verzichten.

Die meisten meiner Saatgut-Tütchen geben einen Zeitraum von März bis September als Optimum vor. Der Sommer ist aber eigentlich nicht wirklich gut geeignet.

Denn bullige Hitze können Radieschen nicht so richtig leiden. Auf meinem Balkon säe ich die erste Runde bereits im Februar aus.

Sobald die ersten Sonnenstrahlen langsam die Erde erwärmen, fangen die kleinen Samen dann an zu keimen und schieben mutig ihre Blätter durch die Erde.

Entwickelt sich das Wetter dann doch schlechter als erwartet, ist das nicht so schlimm. Denn die Samen gehen davon nicht kaputt, sondern warten in der Erde geduldig auf ihren Einsatz.

Meine letzte Frühjahrs-Charge kommt bei mir Anfang April in die Töpfe und Kästen.

Denn an sonnigen Tagen kann es dann auf meinem Südbalkon schnell richtig heiß werden und die kleinen Kugeln wachsen nur noch mickrig und unglücklich vor sich hin.

Ab September geht es dann endlich wieder los!

Hat sich die größte Hitze des Jahres verabschiedet, ist die Zeit gekommen um wieder fleißig Radieschen in die Erde zu bringen.

Auch wenn es bis zur Ernte dann den ein oder anderen Tag länger dauern kann, kannst Du je nach Standort und Wetter bis in den Winter hinein aussäen.

Letztes Jahr habe ich bis Anfang November noch Samen in die Erde gesteckt, aus denen sich dann bis Weihnachten prächtige kleine Kerlchen entwickelt hatten, die obendrein noch superfrisch und lecker schmeckten.

Besonders gut hat das übrigens mit der alten, samenfesten Sorte Wira funktioniert, die perfekt für den Winter-Balkon geeignet ist und bei mir selbst einige Minusgrade locker weggesteckt hat.

3. Gemütliches Zuhause gesucht – welches Pflanzgefäß wählen?

Da Radieschen ihre Knollen unterhalb der Erdoberfläche bilden, musst Du darauf achten Ihnen auch den nötigen Platz zu geben, damit sie sich ordentlich recken und strecken können.

Mit einem empfohlenen Minimum von 13 Zentimeter Tiefe nimmst Du Dir dafür zum Beispiel einfach einen Standard-Balkonkasten zur Hand.

Mit etwas weniger kommen sie allerdings auch gut zurecht: In meinem Balkon-Gewächshaus ziehe ich einzelne Radieschen in Anzuchttöpfen von nur 9 Zentimeter Tiefe und sie gedeihen prächtig.

4. Den Samen sicher in die Erde bringen

Die Samen der Radieschen schiebst Du mit Finger, Pikierstäbchen oder was immer Du dafür auch nutzen möchtest, etwa 1 Zentimeter tief in die Erde hinein.

Achte darauf, zwischen den einzelnen Körnchen ausreichend Abstand zu halten – optimal sind 4 bis 5 Zentimeter.

Das hängt natürlich auch davon ab, welche Sorte Du aussäst und welche Form Deine Radieschen später haben werden.

Bei länglichen Sorten wie French Breakfast oder Eiszapfen kann der Abstand etwas enger gewählt werden.

Besonders große Sorten wie die Riesen von Aspern, die einen Durchmesser von 6 Zentimeter erreichen können, mögen es dagegen gerne, etwas mehr auf Distanz zu ihren Nachbarn zu gehen.

5. Balkon-Radieschen richtig düngen

Erst gestern ist mir wieder ein Buch in die Hände gefallen, das felsenfest behauptet, dass Radieschen keinen Dünger benötigen. Das ist leider schlichtweg falsch.

Denn verwehrst Du Deinen Balkon-Radieschen die für ein gesundes Wachstum dringend benötigten Nährstoffe, werden sie klein und mickrig bleiben.

In einem „richtigen“ Garten mag es dafür ausreichen, den Boden regelmäßig mit Kompost, Hornspänen oder ähnlichem anzureichern.

Für die Topf-Kultur müssen wir dafür aber auf hochwertigen Dünger zurückgreifen.

Denn  auch als Schwachzehrer brauchen Radieschen – neben Licht und Wasser – ausreichend Nährstoffe um sich zu knackigen und schmackhaften Knollen entwickeln zu können.

Spätestens wenn sich die ersten Laubblätter bilden, versorge ich meine Kästen und Töpfe deshalb mit einem flüssigen Bio-Dünger und wiederhole das bis zur Ernte etwa alle 10 Tage.

Die Laubblätter sind beim Radieschen übrigens die etwas gezackten Blätter, die sich nach dem ersten, eher herzförmigen Blattpaar bilden werden.

Wann genau Du mit dem Düngen beginnst hängt aber natürlich auch davon ab, welche Erde Du für Deinen Anbau nutzt. Denn ist sie bereits vorgedüngt, kannst Du Dir mit dem Nährstoff-Nachschub ein wenig Zeit lassen.

Bei zum Beispiel ungedüngtem Kokossubstrat hingegen ist es wichtig, dass Du eher frühzeitig mit dem Nachdüngen beginnst.

Während Deine Radieschen dann fröhlich vor sich hinwachsen, solltest Du auf eine regelmäßige Wassergabe achten.

Denn stehen sie zu trocken, können sie schnell pelzig oder scharf werden.

Wird dann plötzlich zu viel auf einmal gegossen ist das Aufplatzen der Knollen so gut wie vorprogrammiert.

Gieße also am besten nur in Maßen, dafür aber kontinuierlich.

6. Es darf genascht werden – Deine erste Radieschen-Ernte

Den perfekten Erntezeitpunkt kannst Du am Durchmesser der kleinen Knollen erkennen.

Die meisten Standard-Radieschen können bei etwa 2 bis 3 Zentimeter geerntet werden.

Gegen Ende des Wachstums schieben sie ihre Köpfchen immer weiter aus der Erde, so dass Du die Größe gut abschätzen kannst.

Im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsesorten müssen sie übrigens nicht reif werden. Wenn Du sie sehr früh erntest sind sie einfach nur ein Stückchen kleiner.

Unter optimalen Bedingungen können sie bereits nach vier Wochen vernascht werden.

Hast Du sie relativ früh oder eher spät im Jahr ausgesät oder wollte das Wetter einfach nicht so recht mitspielen, können jedoch auch ganz leicht 6 oder 8 Wochen daraus werden bis Du sie Dir schmecken lassen kannst.

Dann sollten sie aber wirklich auch bald aus der Erde – denn müssen sie dort zu lange auf ihren großen Auftritt warten, können sie nicht nur schwammig und holzig werden, sondern sie büßen außerdem eine große Portion ihres Aromas ein.

So, nun bist Du an der Reihe – Samen kaufen, Erde rausholen und los geht’s!

Lass mich gerne wissen wie es mit Deinen Radieschen auf dem Balkon gelaufen ist, welche Sorten Du ausprobiert hast und wo es vielleicht noch hakt.

Ich freu mich drauf!

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