Paprika & Chili erfolgreich anbauen

Herrlich aromatische Paprika und feurige Chilis auf deinem Balkon anzubauen ist wirklich einfach.

Ein wenig Sonne, ein paar Liter Erde sowie regelmäßig Wasser und Dünger. Schon kannst du deine eigenen knackigen Schoten von der Pflanze pflücken, um sie frisch geerntet einfach wegzusnacken oder zum Kochen zu verwenden.

Möchtest du deine wertvolle Ernte haltbar machen, eignen sich besonders Chilis auch ganz hervorragend dazu, um zu Flocken oder einer scharfen Paste weiterverarbeitet zu werden.

Der Anbau von Paprika und Chili unterscheidet sich nicht voneinander.

Paprika Chili Aussaat

Denn auch wenn wir in der deutschen Sprache zwischen den milden und scharfen Kandidaten einen Unterschied machen, handelt es sich dabei immer um die Gattung Paprika (Capsicum).

Die Vielzahl ihrer Sorten ist schier unendlich. Ob kleine Chilis, längliche Spitzpaprika oder breite Blockpaprika – von mild über würzig bis feurig scharf bietet dir Capsicum alles was dein Herz begehrt.

Für einen entspannten Einstieg in den Anbau auf deinem Balkon kannst du dir beim Händler deines Vertrauens eine gesunde Jungpflanze besorgen.

Die wichtigsten Tipps worauf du beim Kauf der Pflanze achten musst, um später reichlich ernten zu können, habe ich vor kurzem in diesem Artikel für dich zusammengefasst.

WANN CHILI UND PAPRIKA AUSSÄEN?

Möchtest du deine Zöglinge von klein auf begleiten, kannst du für die Aussaat die Samen bereits ab Mitte Februar in deiner Wohnung aussäen.

Aber auch im März reicht die Zeit noch locker, um ganz in Ruhe eine kräftige Pflanze großzuziehen, die dir während der gesamten Saison viele Früchte bescheren wird.

Viel länger solltest du dir mit der Aussaat aber nicht Zeit lassen.

Denn um groß und stark genug zu sein um so richtig mit der Produktion ihrer Schoten loslegen zu können, benötigen sie ein paar Wochen länger als Tomaten, Zucchini & Co.

Für die Aussaat gibst du die Samen etwa 1 cm tief in nährstoffarmes Substrat wie Anzucht- oder Kokoserde und stellst sie an ein warmes Plätzchen.

Paprika und Chili sind absolute Wärme-Suchtis. Für eine hohe Keimrate sollte die Temperatur deshalb möglichst nicht unter 22 Grad fallen.

Achte dabei darauf regelmäßig zu gießen, damit die Erde während der Keimung nicht austrocknet.

Paprika anbauen und ernten

Nach etwa 10 bis 14 Tagen ist der erste Schritt zur eigenen Ernte geschafft: Zwei zarte Keimblätter schieben sich aus der Erde und möchten nun von dir umsorgt werden.

Jetzt ist es besonders wichtig, Ihnen einen wirklich sehr hellen Standort zu gönnen.

Denn bekommen sie nicht genügend Licht, können sich ihre Stiele zu instabilen, dünnen Stengelchen entwickeln.

Zum Glück ist das bei Paprika und Chili aber nicht ganz so schlimm wie bei manch anderen Pflanzen.

Denn wenn sie später in ihre großen Töpfe umziehen, kannst du sie ruhig etwas tiefer in die Erde setzen als zuvor.

Möchtest du beim Thema Licht auf Nummer sicher gehen, kann ich dir spezielle Pflanzenlampen empfehlen.

Findet sich bei dir zuhause kein sonniges Fenster oder du hast einfach nicht genügend Platz auf deiner Fensterbank, versorgen die Lampen deine Keimlinge und Jungpflanzen mit einer Extraportion Sonne.

NÄHRSTOFFE AUCH FÜR DIE KLEINSTEN

Für die ersten Tage sind deine Pflänzchen perfekt mit der passenden Nahrung ausgestattet.

Denn Mutter Natur hat ihnen ein Starterpaket voller wichtiger Nährstoffe mit in das Samenkorn gelegt.

Nach einer Woche benötigen sie dann aber langsam Nachschub. Deshalb ist es wichtig, sie nun regelmäßig mit Flüssigdünger zu versorgen.

Um die noch zarten Wurzeln der Keimlinge dabei nicht zu verbrennen, düngst du aber erstmal nur halb so stark wie auf der Packung angegeben.

Übrigens ist eine hohe Umgebungstemperatur nach der Keimung nicht mehr ganz so wichtig.

Normale Zimmertemperatur ist für die erste Zeit des Wachstums vollkommen ausreichend.

Sobald sich nach etwa 2 bis 3 Wochen zwei weitere Blattpaare gebildet haben – die sogenannten Laubblätter – kannst du die Pflänzchen pikieren.

Das bedeutet einfach nur, dass Du sie vorsichtig aus der Erde holst und ihnen einen eigenen Topf spendierst.

So haben sie mehr Platz für sich selbst und müssen mit niemandem um wertvolle Nährstoffe, Licht oder Wasser konkurrieren.

Paprika Chili anpflanzenMöchtest du eine besonders buschige Pflanze mit vielen Früchten, kannst du deine Paprika und Chili entspitzen.

Dafür schneidest du den Stiel der Pflanze einfach über dem dritten Laubblattpaar ab.

Dadurch sieht sie zwar für ein paar Tage etwas komisch aus, aber nach 2 bis 3 Wochen hast du dafür einen gesunden, hübschen und kräftigen kleinen Busch.

Denn wird dein Zögling durch die Kappung der Spitze daran gehindert starr nach oben weiterzuwachsen, versucht sie ihr Glück einfach über die Bildung von Seitentrieben.

Das Tolle daran? Je mehr Äste an deiner Pflanze wachsen, desto mehr Möglichkeiten hat sie daran Blüten und Früchte zu bilden!

So ist sie nicht nur hübsch anzusehen, sondern beschert dir außerdem eine große Ernte.

DER UMZUG AUF DEN BALKON

Bevor deine Paprika und Chili dann Mitte Mai raus auf den Balkon ziehen dürfen, kannst du ab April damit beginnen sie vorsichtig abzuhärten.

So können sie sich langsam an die Einflüsse von Sonne, Wind und Temperaturwechsel gewöhnen.

An wärmeren Tagen stellst du sie dafür einfach nach draußen.

Damit die Sonne ihre Blätter dabei nicht verbrennt, platzierst du sie die ersten 1 oder 2 Mal in einem schattigen Bereich.

Anschließend kannst du sie jeden Tag immer ein wenig länger in der Sonne stehen lassen.

Während du sie am Anfang nach etwa 20 Minuten Sonnenbad wieder in die Wohnung holst, können sie dann später den gesamten Tag draußen verbringen.

Chili Paprika Blüte

Außentemperaturen unter 10 Grad solltest du dabei unbedingt vermeiden.

Denn Chili und Paprika kommen ursprünglich aus sehr warmen Gefilden.

Lässt du sie zu lange bei kälteren Temperaturen ausharren, können sie dir das übel nehmen.

Was Wachstum, Blüte und Fruchtbildung angeht, zieren sie sich dann mitunter für den gesamten Rest der Saison.

Sobald die Temperaturen also nachts nicht mehr unter 10 Grad fallen, können sie dauerhaft auf den Balkon umziehen.

Einpflanzen kannst du sie in Töpfe, Tröge, Pflanzsäcke, Hochbeete oder Kästen. An sonnigen, windgeschützten und warmen Standorten fühlen sie sich pudelwohl.

Um sich gesund und kräftig entwickeln zu können sind für sie Gefäße mit 10 Litern Erde vollkommen ausreichend.

Die passen zum Beispiel in runde Töpfe mit 25 cm Durchmesser oder Balkonkästen von 60 cm Länge.

OPTIMAL UMSORGT – RICHTIG DÜNGEN UND GIESSEN

Als Nachtschattengewächse haben Paprika und Chili ordentlich Hunger auf Nährstoffe und zählen damit zu den Starkzehrern.

Um für dich reichlich Früchte produzieren zu können, benötigen sie von dir deshalb einmal wöchentlich kräftigen Gemüsedünger.

Damit die Erde in den Gefäßen nicht austrocknet, solltest du außerdem darauf achten die Pflanzen regelmäßig zu gießen.

Denn auch wenn sie natürlich nicht im Wasser schwimmen wollen, zählen Paprika und Chili dennoch eher zu den durstigen Pflanzen.

Chili anbauen Lila Luzie

Je nach Sorte kannst du dich ab Juli oder August über die erste Ernte freuen.

Wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist, erkennst du deutlich am Farbwechsel der Früchte.

Auch das hängt davon ab für welche Sorte du dich entschieden hast. Am bekanntesten sind Paprika und Chili die im unreifen Stadium grün und bei Vollreife leuchtend rot daherkommen.

Doch es gibt auch viele Spezialisten, die ihren eigenen Weg gehen.

Während die Chili Lila Luzie sich zum Beispiel von lila über gelb über orange zu rot verfärbt, wechselt die Paprika Sweet Chocolate von grün zu einem dunklen Rotbraun.

Ernten kannst du bis der Frost kommt oder es deinen Pflänzchen im Herbst einfach zu kalt wird um noch weiter Blüten auszubilden.

Auf meinem Südbalkon pflücke ich die letzten Schoten im November vom Strauch.

Wie lange erntest du von deinen Paprika und Chili und wann beginnst du mit der Aussaat?

Möchtest du lieber die vollmundigen, süßen Paprika anbauen oder haben es dir die feurigen Chilis angetan?

Verrate es mir in den Kommentaren!

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